Trends im Wahlkampf: Von Tür-zu-Tür bis Digital
Der Sommer lässt in Deutschland noch auf sich warten, der Wahlkampf beginnt heißer zu werden. Weniger als 60 Tage bis zur Bundestagswahl. Doch was sind die Trends in der Wählerkommunikation?
Ganz klar: Die persönliche Ansprache ist der Wahlkampftrend 2017 – Tür-zu-Tür und Digital.
Politik ist Kontaktsport. Wer in Zeiten von Erdogan, Brexit und Fake News das Herz der Wähler gewinnen will, muss den direkten Draht suchen. Bei all den existierenden Medienkanälen findet die glaubwürdigste Kommunikation Mensch zu Mensch statt. Mit Apps, E-Mail oder Social Media verschmelzen persönliches Gespräch und digitale Ansprache. Die Mobilisierung und direkten Wähleransprache sind en vogue und nicht nur in Deutschland Trend.
International sieht Wahlkampf ähnlich aus:
- Beim US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 konnte Trump auf eine Infrastruktur aus Freiwilligen, Daten und Technologie für die Mobilisierung zurückgreifen, die das Republican National Committee (RNC) bereits seit drei Jahren für 175 Millionen Dollar aufgebaut hatte. Und das „Ground Game“ war außerordentlich erfolgreich. Die direkten Wählerkontakte verdreifachten sich gegenüber Mitt Romneys Präsidentschaftskandidatur 2012. Die Republikaner klopften an 24 Millionen Haustüren und erledigten 26 Millionen Telefonanrufe, am Ende zählte das RNC 2,6 Milliarden direkte Kontakte.
- Als vor wenigen Wochen in Großbritannien die Labour Party bei der Unterhauswahl mit großen Zugewinnen überraschte, wiesen Beobachter auf die Mobilisierung hin. Sichere Tory-Wahlkreise kippten, weil das „Doorstep Game“ neu organisiert wurde. Labour setzte zusammen mit der Unterstützerorganisation „Momentum“ massiv auf Tür-zu-Tür-Wahlkampf und zog den Schluss: „There is no unwinnable seat now.“
- In Frankreich erzielte Macrons Bewegungspartei „En Marche!“ phänomenale Erfolge der Mobilisierung für einen jungen und weitgehend unbekannten Präsidentschaftskandidaten. Die Gründung der Partei 2016 schrieben Experten vor allem der herausragenden Online-Vernetzung und Sozialen Medien zu. Zusätzlich setzte „En Marche!“ im Aufbau aber auch im Wahlkampf um die Präsidentschaft und Nationalversammlung auch kräftig auf Tür-zu-Tür-Wahlkampf.
- Und natürlich erhielt bei den letzten Landtagswahlen 2017 im Saarland, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen der „aufgemotzte Tür-zu-Tür-Wahlkampf der CDU“, wie die FAZ titelte, viel Beachtung. Besonders die Verbindung von Tür-zu-Tür und einer App. Doch auch die SPD und die Grünen werben in der heißen Wahlkampfphase damit.
USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland – direkte Wähleransprache Tür-zu-Tür und digital bestimmen die Wahlkämpfe.
Wichtige Fragen für die Mobilisierung
Bei der direkten Ansprache von Tür-zu-Tür oder der digitale Kommunikation sind verschiedene Punkte wichtig.
- Was bringt es überhaupt Wähler direkt zu kontaktieren?
- Welche praktischen Erfahrungen und Beispiele gibt es?
- Und was sagt die Wissenschaft zur direkten Wählerkommunikation?
- Was müssen Wahlkämpfer beachten?
- Gibt es bessere oder schlechter Zeitpunkte der Ansprache?
- Auf welche Daten und KPIs schielen die Wahlkämpfer bei der direkten Ansprache?
- Welche Ähnlichkeiten und welche Unterschiede lassen sich international erkennen?
In einer Miniserie „Trends im Wahlkampf: Von Tür-zu-Tür bis Digital“ gehen wir an dieser Stelle den Fragen bis zur Bundestagswahl nach.
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