Kanzlerin Angela Merkel kommt heute nach Jena, obwohl sie es eilig hat, zur deutschen Nationalelf nach Brasilien zu fliegen. Wie haben Sie denn das geschafft?
Ich habe mich extra noch mal vergewissert: Die Kanzlerin kommt. Ihre Zusage steht. Das wird also die richtige „Motivation“ für unseren Wahlkampfstart und zugleich fürs WM-Finale.

Kein Delegierten-Parteitag, sondern zum ersten Mal eine „Thüringenversammlung“. Wollen Sie damit Stärke demonstrieren?
Wir sind Mitmachpartei und wollen mit denen reden, um die es geht. Nach einer Internet- und einer Postkartenaufforderung, sich mit Ideen, Anmerkungen und Vorschlägen zu beteiligen, erreichten uns knapp 1100 Rückmeldungen. Zusätzlich haben wir Vereine und Verbände gebeten, ihre Vorstellungen zur Zukunft Thüringens darzulegen. Man kann sagen, das Programm, das wir den Thüringenplan nennen, ist gemeinsam mit den Bürgern geschrieben worden. Der CDU-Landesvorstand und unsere Kreisvorsitzenden haben das Papier bereits beschlossen. Einstimmig.

Vieles darin klingt wie weiter so. Reicht das aus?
Thüringen hat sich hervorragend entwickelt. Die Leute haben Arbeit, wir sind das sicherste Bundesland und achten auf Chancen für alle. Das soll so bleiben. Unser Programm ist sehr konkret, wo andere nur schwammig bleiben, um sich nicht angreifbar zu machen. Die Thüringer Union bekennt sich klar zu einer Schuldenbremse in der Verfassung, zur gezielten Förderung von Wirtschaft, Wissenschaft und Handwerk, zu Schulnoten und der Beibehaltung von Regelschule und Gymnasium, zu Generationengerechtigkeit und Landkreisen, die wir nicht zu anonymen Großkreisen machen werden. Die Linke will Gymnasium und Regelschule schleifen und Cannabis-Klubs einführen. Das ist nicht das Thüringen, das wir uns vorstellen.

Ist es klug, nach fünf Jahren Koalition mit der SPD einen Lagerwahlkampf aufzuziehen? Wer bleibt dann als möglicher Koalitionspartner?
Kein Lagerwahlkampf, aber wir sagen klar, worum es geht. Bekannt ist doch, dass es rot-rote Geheimtreffen auf der Bundesebene gibt und ebenso geheime rot-rot-grüne Gesprächsrunden bei uns im Land. Thüringen soll offenbar als Experimentierfeld dafür herhalten, was künftig im Bund möglich ist. Wir werden am 14. September also darüber entscheiden, ob unser Land ­seine stabile Entwicklung fortsetzen kann oder zum Versuchslabor wird.. Das weiß natürlich auch Angela Merkel . Ich bin sehr froh, dass sie heute in Jena dabei sein kann.

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