„Trumps Chance auf Wiederwahl liegt über 50 Prozent“

„Trumps Chance auf Wiederwahl liegt über 50 Prozent“

Im Gespräch mit n-tv über Trumps Wiederwahlchancen. „Trumps Strategen gehen sehr systematisch vor“, sagt er. „Sie verquicken traditionelle Form des Wahlkampfes mit dem digitalen Zeitalter.“

n-tv.de: Die meisten Beobachter sind mit Prognosen vorsichtig geworden, nachdem Donald Trump 2016 Präsident geworden ist. Wie schätzen Sie seine Chancen für 2020 ein?

Mario Voigt: Ich glaube, seine Chancen liegen über 50 Prozent. Er hat für seine Wiederwahlkampagne bereits mehr als 100 Millionen Dollar und mehrere tausende Unterstützer gesammelt. Das Level an Enthusiasmus bei seinen Kundgebungen ist sehr hoch – er zieht mehr Menschen an als Barack Obama früher. Insgesamt erinnert sein Situation an die von Obama 2010. Damals hatten die Demokraten bei den ersten Zwischenwahlen seiner Amtszeit auch die Mehrheit im Repräsentantenhaus verloren. Er schaffte die Wiederwahl 2012 trotzdem. Insofern sprechen einige Punkte für Trump.

Aber?

Bei seiner Persönlichkeit gibt es genügend Abrisskanten und Überraschungen. Letztlich kann er nur eine Taktik richtig gut: polarisieren, in die Herzen der Menschen greifen und Emotionen auslösen – das ist Trumps Strategie, die er allerdings perfektioniert. Irgendwann könnten die Amerikaner davon genug haben.

Könnten Sie die Parallele zu Obama erläutern?

Bei Nachwahlbefragungen bei den Midterms 2010 wurden Wähler gefragt, ob sie Obama wiederwählen würden. Er lag damals bei 43 Prozent. Bei Trump waren es bei den Zwischenwahlen im vergangenen November 38 Prozent, also nicht so weit entfernt. Obama startete seinerzeit neue Initiativen, die von den Republikanern im Kongress nicht unterstützt wurden, so dass er sie als Blockierer darstellen konnte. Das ist ziemlich präzise der Weg, den Trump heute geht. Im Moment sieht es so aus, als würden der Shutdown und der Streit um die Mauer ihm schaden. Langfristig könnte es ihm eher nutzen.

In den Umfragen steht Trump derzeit unter 40 Prozent Zustimmung.

Der Anteil derjenigen, die sagen, dass sie ihn als Person mögen, ist weiterhin etwa so groß wie in den Umfragen zur Präsidentschaftswahl 2016. Seine Basis ist stabil, und die wird er bedienen. Gleichzeitig wird er versuchen, den potenziellen Kandidaten der Demokraten als unwählbar darzustellen und so unentschiedene Wähler auf seine Seite zu ziehen. So machte es Obama damals auch mit Mitt Romney.

Würde ein unabhängiger Kandidat wie der frühere Starbucks-Chef Howard Schultz Trump nutzen?

Definitiv. Sollte jemand wie Schultz antreten, ginge das auf Kosten der Demokraten. Trump würde das in die Hände spielen.

Braucht Trump auch vorzeigbare Erfolge, um seine Anhänger bei der Stange zu halten? Etwa seine Mauer?

Die Mauer war sein zentrales Wahlversprechen, er muss zeigen, dass sie gebaut wird. Daran wird er gemessen. Konservative Kommentatoren wie Ann Coulter kritisieren ihn mittlerweile scharf, weil er hier noch nichts vorweisen kann. Aber Trump ist kein klassischer Republikaner, er ist seine eigene Marke, die über das Wählerpotential der Republikaner hinausreicht. Ein weiterer Vorteil für ihn: Die Demokraten sind unsicher, mit welcher Strategie sie ihn angreifen sollten. Er steht bereits als Kandidat der Republikaner fest, die Demokraten haben dagegen einen sehr langen, harten und kostenintensiven Vorwahlkampf vor sich.

Ist das nicht auch eine Chance?

Nur zum Teil. Die Polarisierung in den USA führt dazu, dass die Anhängerschaften beider Parteien sich immer stärker von der Mitte wegbewegen. Die demokratischen Kandidaten sind in den Vorwahlen daher gezwungen, sich weiter links zu positionieren als später im Präsidentschaftswahlkampf. Sie könnten 2020 in eine Situation kommen, dass sie zwar ihre eigene Basis ansprechen, aber die moderaten Wähler nicht erreichen.

Was für einen Typus Politiker müssten die Demokraten aufstellen, um gegen Trump erfolgreich zu sein?

Kamala Harris ist eine interessante Kandidatin. Als Tochter einer indischen Mutter und eines jamaikanischen Vaters repräsentiert sie den Anspruch der Demokraten, Politik für Minderheiten und Frauen zu machen. Das ist zugleich ein Risiko.

Warum?

Trump wird nicht nur an der Mauer gemessen werden, sondern auch an der Performance der Wirtschaft und im Kontrast zum demokratischen Herausforderer. Wenn die Wirtschaft halbwegs läuft und auch Jobs in den eher industriell gebeutelten Mid-West-Staaten entstehen, dann brauchen die Demokraten einen Kandidaten, der dieses Thema vernünftig repräsentiert. Eine Frau aus Kalifornien bietet da im kommunikativen Straßenkampf des digitalen Zeitalters ziemlich viel Angriffsfläche. Klick um zu Tweeten Zudem neigen die Demokraten dazu, ihren Schwerpunkt auf die Interessen von Minderheiten, auf Identitätsthemen zu legen. Das hat beim letzten Mal in den Battleground-States, die die Präsidentschaftswahlen entscheiden, nicht gereicht. Wenn sie diese Strategie wieder fahren, werden sie verlieren. Eigentlich bräuchten die Demokraten einen Kandidaten wie Joe Biden, der die eigene Basis anfeuert und zugleich einen moderaten Anspruch formuliert. Aber Biden ist schon 76 Jahre alt.

Wann hat diese extreme Polarisierung der US-Gesellschaft eigentlich begonnen?

„Blue and Red America“ ist schon lange eine Chiffre für gespaltene politische Kultur der USA. [Blau ist die Parteifarbe der Demokraten, Rot die der Republikaner, Anm.d.Red.] Es gibt eine spannende Untersuchung des Pew Research Institute, die zeigt, wie sehr die Polarisierung seit Anfang der 1990er Jahre zugenommen hat. Immer weniger Amerikaner fühlen sich der politischen Mitte zugehörig. Viele Anhänger der Demokraten und Republikaner haben ausschließlich Freunde, welche dieselbe Partei wählen. Dieser Trend hat nicht erst mit Trump begonnen, Trump hat diese Polarisierung im digitalen Zeitalter nur verstärkt. Klick um zu Tweeten Das ist auch nichts originär Amerikanisches. Wir erleben ja auch in anderen Ländern, dass ein Teil der Bevölkerung das Gefühl hat, dass die klassischen Politiker und Parteien sie nicht mehr erreichen, dass Antiglobalisierungs- und Antimodernitätstendenzen stärker werden. Deswegen geben Wähler Leuten wie Trump oder Duterte auf den Philippinen oder – positiv gewendet – auch neuen Kandidaten wie Emmanuel Macron eher das Vertrauen als klassischen Kandidaten.

Sie haben erwähnt, dass nach wie vor viele Menschen zu Trumps Kundgebungen gehen. Welche Rolle spielen solche Veranstaltungen in Wahlkämpfen in den USA?

Rally mit Donald Trump jr.

Trumps Strategen gehen da sehr systematisch vor. Sie gehen mit diesen Kundgebungen vor allem in Regionen, die nicht zu den typischen Hotspots zählen. Wenn Trump kommt, ist das dort ein kulturelles Event mit Vor- und Nachprogramm. Zugleich verquicken sie diese sehr traditionelle Form des Wahlkampfes mit dem digitalen Zeitalter. Die Reden werden nicht nur live gestreamt, sondern Trump oder seine Kinder nehmen sich dann mindestens noch einmal so viel Zeit, um Selfies zu machen. So dringt Trump in die sozialen Netzwerke ein und erzielt einen Viralitätseffekt, der um ein Vielfaches größer ist als das Event an sich. Die Kundgebungen werden genutzt, um die Basis anzufeuern, aber auch, um auf das Handy von möglichst vielen Menschen zu kommen.

Gibt es da etwas, das deutsche Parteien, beispielsweise Ihre Partei, die CDU, von dieser Art des Wahlkampfes lernen können?

Die amerikanischen Wahlkämpfe sind sehr viel teurer als ein europäischer Wahlkampf und unsere politische Kultur im Mehrparteiensystem ist anders. Das steht in keinem Verhältnis. Aber die zentrale Nutzung von Technologien oder Events sehen wir auch in Deutschland bei allen Parteien: konzentrierte Medienereignisse, über die Sie als Journalist berichten, zugleich ein Ansprechen in sozialen Netzwerken, um die Reichweite zu erhöhen. Nehmen Sie den Wahlkampf von Manfred Weber, …

… der Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei für die Europawahl im Mai.

Er nutzt Instagram, Twitter und Facebook, wo er auch Teilhabeelemente einsetzt, auf eine sehr kluge Art und Weise. Da gibt es einen weltweiten Lernprozess – Trump hat das ja nicht erfunden, das kommt aus asiatischen Wahlkämpfen, deren Intensität deutlich höher ist.

Aus Asien?

Ja, klar. Dort sind viele Wähler anzusprechen und Ideen sprießen – ob 3-D Hologramme von Spitzenkandidaten in Indien oder Text-Messaging in Südkorea. Der größte Trend bei den amerikanischen Midterms im vergangenen Jahr war die Wähleransprache über groß angelegte SMS- Kampagnen. Das ist deutlich effektiver als mit E-Mails, wo die Öffnungsraten nur bei zehn Prozent liegen. SMS lesen die Leute so gut wie immer. Über 90 Prozent öffnen die Nachrichten in den ersten fünf Minuten in den USA.

In Deutschland kann so etwas wohl nicht eingesetzt werden?

Vermutlich ist das aus Gründen des Datenschutzes nicht möglich. Bei meiner Wahlkampfbeobachtung konnte ich mir anschauen, mit welcher Datenbasis die Republikaner und die Demokraten Wahlkampf machen. In deren Datenbanken finden sich über 199 Millionen Menschen, auf beiden Seiten. In den besonders umkämpften Staaten, den ungefähr 18 Battleground-States, verfügen die Parteien über bis zu 5000 Einzelinformationen zu einem Wähler. Theoretisch macht das eine maßgeschneiderte Kommunikation zu jedem Einzelnen möglich. Das können sich allerdings selbst amerikanische Kampagnen nicht leisten.

Mit Mario Voigt sprach Hubertus Volmer

Quelle: n-tv.de

https://www.n-tv.de/politik/Trumps-Chance-auf-Wiederwahl-liegt-ueber-50-Prozent-article20843987.html

Europe: Competitive or colony of Tech empires in USA or China?

Europe: Competitive or colony of Tech empires in USA or China?

The world is in a New Moon Race. Looking at the digital economy, today’s world is organized around two centers of gravity: the U.S. and China. They are home to nine of the top 10, and 18 of the top 20 internet companies as measured by market capitalization. All the leading companies in online search, social media, and e-commerce are based there. But as the digital transformation continues, other industries like automotive, manufacturing, financial services or health care are following, new technological developments in AI, IoT or Big Data spark an even faster and widespread disruption.

In an age of a growing digital economy, Europe’s prosperity is created, not inherited. The future of Europe depends on a competitive mindset and a willingness to gain advantage against the world’s best competitors in the U.S. and China. Hence, Europe’s competitiveness depends on the capacity of its society, politics and economy to innovate and upgrade. As European companies and governments consider their own stakes in the game, a critical question remains: Are Europeans defying the two centers of gravity?

State of Play: Two centers of gravity

Today’s world is organized around two centers of gravity: the U.S. and China. They are home to nine of the top 10, and 18 of the top 20 internet companies as measured by market capitalization. Klick um zu Tweeten

Technology advances quickly and in order to measure future potential, one has to look at innovation and start-up ecosystems, investment in new technologies or market capitalization in the digital economy between in the U.S., China and Europe.

Advanced Technology: Put a Stamp on Artificial Intelligence 

Developments in Artificial Intelligence and robotics are generally recognized as a main driver of future growth, competitiveness and job creation by increasing productivity and efficiency, and lowering costs. But AI also triggers far-reaching societal and economic changes, which will transform all aspects of life from employment, the social contract to warfare. The impact of AI leadership has been summed up by Russia’s President Vladimir Putin: „whoever becomes the leader in this sphere will become the ruler of the world [1].

In Artificial Intelligence, the U.S. and China are in an arms race for global leadership. Rapid improvements in information storage capacity, high computing power, and considerable advancements of Artificial Intelligence technology in end-use industries are driving economic growth. The global artificial intelligence market size was valued at 641.9 million USD in 2017 on the basis of its direct revenue sources and at 5,970 million USD in 2017 on the basis on AI based gross value addition (GVA) prognoses. The market is projected to reach 35,870 million USD by 2025 by its direct revenue sources, growing at a CAGR of 57.2% from 2018 to 2025.[2]

Potential Revenue through AI

Source: Artificial Intelligence Market Analysis 2017

While taking an either more state-driven (China) or a more private-sector-driven (U.S.) approach, in their entrepreneurial frenzy China and the U.S. are outshining other countries. In 2017, China’s artificial intelligence start-ups took 48% of all dollars going to AI start-ups globally in, more than that of the U.S. (38%). Both combined made up for almost 90 percent.[3]

In 2017, China’s artificial intelligence start-ups took 48% of all dollars going to AI start-ups globally in, more than that of the U.S. (38%). Both combined made up for almost 90 percent. Klick um zu Tweeten
AI Funding between US and China

Source: CBInsights 2018

In July 2017, China outlined a bold multi-billion national strategic plan to catch up with global AI research by 2020 and to deliver major breakthroughs and become the world leader by 2030. On the other side however, the U.S. still leads in both the total number of AI start-ups and total funding overall. Both countries can draw from a wealth of data and opportunities for companies to scale quickly. 

For some, Europe’s role in this arms race is defined as a colony in the American tech empire.[4]Indeed, Europe still lacks a comparable AI ecosystem. Even the European Commission admits Europe is behind in private investments in AI: „2.4-3.2 billion EUR in 2016, compared to 6.5-9.7 billion EUR in Asia and 12.1-18.6 billion EUR in North America“.[5]

A lack of a strategic plan at EU level, a low level of public and external investment, a cautious adoption from companies and the general public and no EU-wide liability rules on AI and robotics are credited for the underperformance.[6]This has led European countries to lay down AI specific and comprehensive AI strategies (e.g. the UK, France), integrating AI technologies within national technology or digital roadmaps (e.g. Denmark) or developing a national AI R&D or Work strategy (e.g. Finland).

In April 2018, 25 EU countries signed a declaration to join forces and to engage in a collective „European approach” to AI. This push includes funding for research to harvest the potential of artificial intelligence.[7]Under the research programme „Horizon 2020” public funding will be 1.5 billion EUR for the period 2018-2020 and adds up to a combined public and private investment in the same period of 20 billion EUR.[8]

German Minister for Economy, Peter Altmaier, has called for a „European Airbus for AI“ as an IPCI (Important Project for Common Interest), which fits Germany’s AI Strategy to create a joint French-German AI research center.[9]In such an endeavour, European institutions will play a key role in coordinating, „filling in policy gaps that cannot be addressed solely at the national level and support the widespread development of competitive AI ecosystems throughout Europe” as well as aim for „a common, internationally recognised ethical and legal framework for the design, production and use of AI, robotics, and their increasingly autonomous systems”.[10]Protecting the privacy of the user would be a distinct different approach as the commercial quest for data and analytics of the American and Chinese ones.

It seems Europe seizes the opportunity by fostering a continent-wide collaboration to put its distinct stamp on AI as a different path than the U.S. or China. Or in the words of Emmanuel Macron: „to be an acting part of this AI revolution “.[11]

Innovation: Flourishing a Digital Start Up Ecosystem

Such an aggressive competition for innovation and new technologies spills over in the venture capital market and start-up ecosystem. The U.S. and China have the most active digital-investment ecosystems in the world. In fact, the so-called „Global Unicorn Club “, private companies in the tech sector whose value exceeds 1 billion USD, speak predominantly American-English or Chinese-Mandarin.

For the 274 companies founded in 2003 or later that have reached unicorn status, half are in the U.S. and China with its 69 has more than twice as many unicorns as Europe with 33.[12]More striking, American companies in the Silicon Valley tend to scoop up the promising digital start-ups from Europe. From 2011 to 2017, the GAFAM companies[13]have acquired more than 65 leading-edge European technology companies like Skype and AI pioneer DeepMind. And no wonder, in most cases the size of the European operation shrank after the acquisition.[14]

For the 274 companies founded in 2003 or later that have reached unicorn status, half are in the U.S. and China with its 69 has more than twice as many unicorns as Europe with 33. Klick um zu Tweeten

In China, the „Great Firewall“ of legislative actions and technologies hinders competition and helps the three Internet giants to nurture a homegrown digital ecosystem that is now spreading beyond them. Baidu, Alibaba, and Tencent[15]have been developing a multi-industry digital ecosystem that touches almost every aspect of consumers’ lives. How important Chinese digital companies are for the venture capital market are, becomes obvious by looking at the numbers. In 2016, Baidu, Alibaba, and Tencent (BAT) provided 42 percent of all venture-capital investment in China. They have a far more prominent role than Amazon, Facebook, Google, and Netflix that together contributed only 5 percent to the U.S. venture-capital investment in that same year.[16]

In China, the „Great Firewall“ of legislative actions and technologies hinders competition and helps the three Internet giants to nurture a homegrown digital ecosystem that is now spreading beyond them. Klick um zu Tweeten

In contrast, European companies make up about 11% of the total number in the „Global Unicorn Club “, that is only 30 companies. These European start-ups have an aggregate valuation of about 64 billion USD, and operate across industries including fintech, e-commerce, or healthcare.[17]Europe’s tech community seem to be still „Balkanized“ along national borders, while connections between local venture capitalists and start-up founders across the continent is needed if Europe ever wants to play in the big leagues.[18]The lack of a competitive Venture Capital market is described by the most recent numbers of 2017. From the 57 start-ups which became unicorns in 2017, 32 are from the U.S., 18 from China and just four from Europe, interestingly from UK.[19]The lack of appropriate and swift funding of new ideas to make them a product or a company is a major weakness of Europe.

Market Share: Competing in Platform Economy and E-Commerce

Even in a digital world, size matters. In a digital economy, Napoleon Bonaparte’s old saying becomes reality: „China is a sleeping lion. Let her sleep, for when she wakes she will shake the world.” In e-commerce, China is the world’s largest e-commerce market and accounts already for more than 40 percent of the value of worldwide transactions compared to less than 1 percent only about a decade ago. The current value of China’s e-commerce transactions is estimated to be larger than in France, Germany, Japan, the United Kingdom, and the United States combined. One explanation for China’s dominance is the explosion in use of mobile payments, which grew from just 25 percent in 2013 to 68 percent in 2016. In 2016, the value of mobile payments related to individuals’ consumption was 790 billion USD, 11 times that of the United States.[20]

Two factors drive this quick digital transformation of the Chinese Dragon. Firstly, China is benefiting from a large domestic market to achieve scale and to surround itself with rich ecosystems of start-ups, suppliers and customers. In 2016, 731 Million of China’s 1.4 billion citizens use the internet, more than the European Union and the United States combined. Beyond scale, it is the enthusiasm for digital tools among China’s much younger consumer base, which accelerates growth and quick adoption.  

Platform Economy per Region

Such an imbalance can also be found in the platform economy. According to the Center for Global Enterprise, the Asia-Pacific has seen the creation of 82 digital platforms with close to 350,000 employees and combined market capitalization of 930 billion USD. Europe is trailing behind both the United States and the Asia-Pacific region in encouraging successful platform enterprises. Only 27 digital platforms were created in Europe, with 109,000 employees and a combined market capitalization of 181 billion USD. However, Europe and China do not come close to the combined market capitalization of U.S.-based digital platforms – about 3 trillion USD.[21]

Market Capitalization: Financial Strength in Tech

From 2010 to 2017, the market capitalization of GAFAM companies (Google/Alphabet, Amazon, Facebook, Apple, and Microsoft) increased by 2.6 trillion USD. In contrast, the value of the 28 non-GAFAM companies that make up the Dow Jones Industrial Average rose 2.1 trillion USD. In China, Alibaba and Tencent are among the 10 most valuable companies in the world and, along with Baidu, are collectively worth more than 1 trillion USD.[22]In today’s digital economy the U.S. and China are the two centers of gravity, where their tech giants dominate the markets. Out of the top 10 companies by market capitalization nine are based in these two countries.

There is another aspect aside from duality between the U.S. and China driven by the winner-take-all mentality of digital companies in the U.S. and China. Looking at the 20 world’s largest tech giants, there is a divide between top-tier companies and those further down the ladder. The top companies on the list like Apple, Alibaba, Alphabet, Amazon, Microsoft and Tencent are all above the 450 billion USD mark and account for over 80% of the total value of Top 20 tech companies. Not a single company hoovers between 200 and 450 billion USD. This underpins the divide. First of all, digitalization is driven by American or Chinese companies, and secondly, for tech newcomers it is pretty hard to vault into the upper echelon of the market. The only European company in the Top 20 ranks is German based SAP. 

Part 2 of the article deals with European Strategies to gain better traction in the competitive race.

The article is part of proceedings of a conference in Singapore, summer 2018.


[1]         Gigova, Radina. 2017. Who Vladimir Putin thinks will rule the world. https://edition.cnn.com/2017/09/01/world/putin-artificial-intelligence-will-rule-world/index.html. Accessed 18.12.2018.

[2]         Grand View Research. 2017. Artificial Intelligence Market Analysis By Solution (Hardware, Software, Services), by Technology (Deep Learning, Machine Learning, Natural Language Processing, Machine Vision), by End-use, By Region, and Segment Forecasts, 2018 – 2025. https://www.grandviewresearch.com/industry-analysis/artificial-intelligence-ai-market/methodology. Accessed 18.12.2018.

[3]         CB Insight. 2018. Artificial Intelligence Trends To Watch In 2018. https://www.cbinsights.com/research/report/artificial-intelligence-trends-2018/. Accessed 18.12.2018.

[4]         Lee, Kai-Fu. 2018. AI Superpowers: China, Silicon Valley and the New World Order. 

[5]         European Commission. 2018. Communication „Artificial intelligence for Europe“,https://ec.europa.eu/digital-single-market/en/news/factsheet-artificial-intelligence-europe,Accessed 18.12.2018.

[6]         European Commission. 2018. Digital Transformation Monitor. USA-China-EU plans for AI: where do we stand? https://ec.europa.eu/growth/tools-databases/dem/monitor/sites/default/files/DTM_AI%20USA-China-EU%20plans%20for%20AI%20v5.pdf. Accessed 18.12.2018.

[7]         European Commission, 2018. EU Member States sign up to cooperate on Artificial Intelligence. https://ec.europa.eu/digital-single-market/en/news/eu-member-states-sign-cooperate-artificial-intelligence.Accessed 18.12.2018.

[8]         European Commission. 2018. Communication „Artificial intelligence for Europe“. https://ec.europa.eu/digital-single-market/en/news/factsheet-artificial-intelligence-europe. Accessed 18.12.2018.

[9]         Peter Altmaier at the Digitalgipfel, 4.12.2018. 

[10]     Delponte, Laura. 2018. European Artificial Intelligence (AI) leadership, the path for an integrated vision.http://www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/STUD/2018/626074/IPOL_STU(2018)626074_EN.pdf.Accessed 18.12.2018.

[11]       Thompson, Nicholas. 2018. Emmanuel Macron talks to wired about france’s ai strategy, 31.3.2018, https://www.wired.com/story/emmanuel-macron-talks-to-wired-about-frances-ai-strategy/.Accessed 18.12.2018.

[12]       CB Insight. 2018. The Global Unicorn Club. https://www.cbinsights.com/research-unicorn-companies. Accessed 18.12.2018.

[13]       GAFAM stands for Google, Alphabet, Facebook, Amazon, Microsoft. 

[14]       Candelon 2018.

[15]       Collectively known as BAT.

[16]       Woetzel, Jonathan et. al.. 2017. China’s digital economy. A leading global force. https://www.mckinsey.com/featured-insights/china/chinas-digital-economy-a-leading-global-force. Accessed August 2018.

[17]       Candelon, François, Reeves, Martin, and Daniel Wu. 2018. 18 of the Top 20 Tech Companies Are in the Western U.S. and Eastern China. Can Anywhere Else Catch Up?. Harvard Business S 3/5/2018.

[18]       Scott, Mark. 2018. Goodbye internet: How regional divides upended the world wide web

Governments have broken the world wide web. 28.1.2018, Politico, https://www.politico.eu/article/internet-governance-facebook-google-splinternet-europe-net-neutrality-data-protection-privacy-united-states-u-s/.Accessed 18.12.2018.

[19]       Desjardins, Jeff. 2017. The 57 Startups That Became Unicorns in 2017, https://www.visualcapitalist.com/57-startups-unicorns-in-2017/.Accessed 18.12.2018.

[20]       Woetzel, Jonathan et. al.. 2017. China’s digital economy. A leading global force. https://www.mckinsey.com/featured-insights/china/chinas-digital-economy-a-leading-global-force. Accessed August 2018.

[21]       Evans, Peter, and Gawer, Annabelle. 2016. The Rise of the Platform Enterprise: A Global Survey, Center for Global Enterprise, 2016. 

[22]       Candelon, François, Reeves, Martin, and Daniel Wu. 2018. 18 of the Top 20 Tech Companies Are in the Western U.S. and Eastern China. Can Anywhere Else Catch Up?. Harvard Business S 3/5/2018.

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Deterrence in Cyber? Possible but Different

Deterrence in Cyber? Possible but Different

Happy new year? Germans kicked off their new year with a widespread dissemination of hacked data belonging to celebrities and prominent political figures including chancellor Angela Merkel. The stolen personal information, spreading via Twitter, included photos, chat logs, cellphone numbers, home addresses, emails, and more. The level of frequency and sophistication of cyber-attacks, from alleged Russian subversion of the US 2016 presidential campaign, to Wannacry or Petya, is growing and has an increasing impact on politics, societies and economies. Despite a growing amount of academic and practitioner’s attention, the question remains to how these kinds of activities can effectively be deterred.

Deterrence. Can it still work?

Incepting an idea is powerful. Since the end of the Second World War, in the midst of the Cold War dynamics and beyond the fall of the Soviet Empire, deterrence was seen as an appropriate strategy to prevent adversaries from taking specific actions, because the potential attacker’s would be discouraged by the other’s defense, and would be restrained by the fear of retaliation. Security was incepted and resting in the minds of the potential opponent. But does deterrence can still handle the nuances of the cyber space and the digital age?

At least, three aspects challenge the deterrence strategy.

Number of compromised data records in selected data breaches as of Mid 2018 (in millions)

  • Finally, given a diverse landscape of (potential) adversaries and a very complex threat assessment, classical deterrence requirements such as defined interests and drawn redlines are under constant scrutiny. How to proceed against private agents but presumably state-sponsored? This leads to shifts in security fundamentals. In fact, deterrence seeks at its core to preserve the „status quo“ by persuading adversaries not to do something. However, in a cyber age insidious state or non-state actors continue to leverage all facets of the cyberspace in dynamic, proactive fashion to achieve a fundamental shift in global power toward their advantage.

Research scholars appear divided on if the deterrence still applies in cyberspace. Joseph Nye recently specified four key mechanisms for cyber deterrence: denial, punishment, entanglement, and norms. Others do not see in deterrence a credible strategy anymore, because cyber is an entirely new strategic environment, one which has important distinctions from the traditional domains of land, sea, air, and space. But how can democracies operate in such environment and respond accordingly?

Holistic Approach: Keep Initiative

Given the disparate actor and threat environment, where private and public spheres mingle, sovereignty and domains become blurry, democracies have to innovated their strategic thinking when it comes to cyber deterrence and think bigger. A more holistic approach is needed, which recognizes cyberspace as a strategic environment with distinct dynamics. Three dimensions come to mind.

At the core lays the gap between policy and technology. Cyberspace is an operational environment of constant action, permanent contact and ongoing contests with adversaries. Klick um zu Tweeten While every new version of software or hardware can shift tactical capabilities, the interconnectedness of the cyberspace demands persistence – the gaining and retention of initiative. In such a dynamic thinking Democracies need agile policies which allow for offensive and defensive measures as well as anticipating and integrating the technological change coming. Defending forward with persistence and active engagement will guide a deterrence by retaliation, which holds adversaries accountable and impacts their risk calculus.

Moreover, a comprehensive approach of cyber security emphasizing resilience will include private and public actors in unique way. In most democracies the private sector owns infrastructure and data, has the biggest cross-national interdependence and is conceptional better equipped for the cyber age. Building resilience and focusing on the cyber ecosystem is part of a deterrence by denial, which includes capacity building, shared incident reporting and response, expanding quantity and quality of digitally literate people, technological research and development. Hence, collaboration has to be expanded and partnerships with the private sector strengthened.

Finally, weak cross-national cooperation and diverging legislation stacks the deck in favor of attackers. In Europe, more than one third of the cybersecurity strategies of the countries are older than four years, but 17 of 29 strategies believe in international cooperation. Hence, democracies have to promote democratic norms, creating an international framework for stability by defining clear global rules on acceptable practices and appropriate responses after attacks like criminal prosecution, economical sanctions or active retaliation. Though, there will be no easy blueprint. In their race for digital supremacy China and the U.S. will provide alter-native narratives on liberal norms, standards and protocols as preferred by Europe or other countries in Asia. If Europe does not define its future role as a colony in the American tech empire than it has to become a more serious security and defense actor. Klick um zu Tweeten Europe has to actively engage countries like Australia, India and other countries across Asia to shape progress in the international cyber agenda.

Old habits die hard, and outdated thinking harder still. Deterrence in a cyber age means an operational environment and strategy of constant action, permanent contact and ongoing contests with adversaries. Hence, the global digital ecosystem demands not just a pure military response. Recent attacks like in Germany proved a more holistic, even international, approach is needed including a range of political, social, economic, technological and legal responses. Security is achieved through imposed norms, clear expectations of state behavior, cooperation with non-state-actors, on an international level, but also a cyber initiative mindset. Deterrence, yes but different.

Der Artikel erscheint in den Proceedings zu einer Cybersecurity-Konferenz in Canberra, Sommer 2018.

Singapur – Champion der digitalen Transformation

Singapur – Champion der digitalen Transformation

Singapur ist ein Champion der digitalen Transformation. Der asiatische Stadtstaat begreift sich als Smart Nation und hat sich vollkommen der erfolgreichen Digitalisierung für Bürger, den Staat und die Unternehmen verschrieben. Doch was sind die Erfolgsfaktoren Singapurs?

Welcome in the „living lab“ Singapur

Singapur ist eine Stadt der ständigen Veränderung.

Lieferung vom Roboter Jena

Ein Jahr nach meinem letzten Aufenthalt gab es schon wieder etwas neues zu entdecken. Ob der Roboter Jena (sic!), der mich im Hotel Jen begrüßte, oder eine Teilstrecke des autonomen Busverkehrs – Innovation wird in Singapur groß geschrieben. Es gibt kein ständiges Buzzword-Bingo, sondern ein „living lab“, um neue Ideen und Lösungen mit globalem Potenzial zu testen. Singapur ist für die digitale Wirtschaft und Verwaltung ein dynamisches und technologisches Start-up-Ökosystem.

 

In einer dreiteiligen Serie erkläre ich die Vorstellungen zum Digital Government, die Nutzung von Big Data und AI sowie konkrete Anwendungsbereiche.

Was ist die Smart Nation Initiative Singapurs?

Singapur hat Handlungsdruck: Platzmangel, Bevölkerungsdichte, alternde Einwohner und die stagnierende nationale Geburtenrate. So startete man 2014 die Smart Nation Initiative mit dem Anspruch, die technologische Möglichkeiten voll zu nutzen, um das Leben der Bürger zu verbessern. In fünf Schlüsselbereichen konzentriert man sich auf eine schnelle Anwendung:

  • Transport,
  • Smart Home,
  • Produktivität der Wirtschaft,
  • Gesundheit und Altern
  • Digital Government.

Die Technologie und die Anwendungen werden vom privaten Sektor entwickelt, während die Regierung Infrastruktur bereitstellt und Innovation durch Politik und Gesetzgebung fördert. Doch wie versteht Singapur digitale Regierungsarbeit und Verwaltung?

Die Erfolgs-Formel für Digital Government: 2-3-6-6

Die Erfolgsformel Singapurs für Digital Government lautet: 2 Prinzipien - 3 Stakeholder - 6 Ergebnisse und 6 Strategien Klick um zu Tweeten Das ist ihr Digital Government Blueprint.

Singapur Digital Government Strategie

Zwei Prinzipien leiten Singapurs Anstrengung bei E-Government und digitaler Verwaltung. Sie dienen als Maßstab für alle Maßnahmen, welche die Regierung bei digitalen Vorgängen unternimmt.

1. Prinzip: Singapur ist eine digitale Regierung, die Daten, Konnektivität und IT nutzt, um Geschäftsprozesse neu zu gestalten, die Technologieinfrastruktur umzubauen und die Dienstleistungen für Bürger, Unternehmen und öffentliche Bedienstete zu verbessern.

2. Prinzip: Singapur ist eine digitale Regierung, die Verwaltungsprozesse soweit wie möglich automatisiert, um es für Bürger schneller, konkreter und transparenter zu machen.

Die digitalen Regierungsanstrengungen richten sich an die drei wesentliche Stakeholder Bürger, Unternehmen und Angestellte der Verwaltung und zielen auf sechs wesentliche Ergebnisse ab:

  • Easy-to-use (anytime, anywhere, on any device)
  • Nahtlose digitale Nutzung (für den Bürger vom Start bis zum Ende papier- und präsenzlos)
  • Sicher und zuverlässig
  • Relevant (Dienstleistung werden vom Bürger aus gedacht)
  • Digitale Arbeitsplätze (mit Zugang zu Daten, Technologien und Kollaboration in der öffentliche Verwaltung)
  • Digitale Mitarbeiter (mit grundlegender digitaler Kompetenz und Ausbildung in der Verwaltung)

Auf dieser Grundlage erreicht Singapur eine digitale Verwaltung, die 6 Strategien verfolgt:

  1. Integration von Dienstleistungen rund um die Bedürfnisse von Bürgern und Unternehmen
  2. Stärkung der Verbindung zwischen Politik und Technologie
  3. Aufbau gemeinsamer digitaler Datenplattformen
  4. Zuverlässige, widerstandsfähige und sichere Digital-Systeme
  5. Erhöhung unserer digitalen Fähigkeiten, um Innovationen voranzutreiben
  6. Co-Kreation mit Bürgern und Unternehmen und Erleichterung der Einführung von neuen Technologien

Dem Bürger und den Unternehmen ergeben sich komplette Digitaloptionen durch ein elektronisches Bezahlsystem und der Möglichkeit, mit einer digitalen Unterschriften 100% der Verwaltungsdienstleistungen digital zu nutzen.

„Public sector is one big data space“

Gerade der Co-Kreations-Ansatz hilft die Transformation zu beschleunigen. Beispielsweise bietet Singapur ausgewählte öffentliche Daten über ein Open Data-Portal an, auf denen Entwickler neue, innovative Ideen entwickeln können. Bisher wurden mehr als 100 Apps mit diesen offenen Daten erstellt. Zudem nutzen sie für politische Planungs- und Entscheidungsprozesse, bspw. um mithilfe von hochfrequenten Big Data (Stromverbrauch, öffentlicher Verkehr, Online-Jobs und andere städtische Datenquellen) neue Indikatoren für die Wirtschafts- und Stadtplanung zu finden. Dies kann die Verwendung von Daten zur Personendichte umfassen, um zu verstehen, wie Menschen zu wichtigen sozialen Einrichtungen pendeln; Nutzung von Verkehrsdaten und Verkehrsmodellierung zur Entlastung von Staus und Bereitstellung alternativer öffentlicher Verkehrsmittel für ein Car-Light-Singapur; oder veränderte Stromnutzung und deren Spitzenauslastungszeiten in bestimmten Regionen zu ermitteln, um entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Gespräch mit Digitalminister Dr. Puthucheary

Janil Puthucheary, Digitalminister Singapurs, beschreibt die Herangehensweise sehr simpel: „Public sector is one big data space“ Klick um zu Tweeten Basierend auf deren Analyse kann man den Bürgern konkrete Dienstleistungen entwickeln. Man sollte aber es von Beginn an als „private sector opportunities“ sehen, um neuartige Lösungen schneller zu finden.

Im nächsten Blogpost geht es um die Anwendung von Big Data und AI, um Digital Government zu verbessern.

Trendstudie: Social Media WM der Fußballnationalmannschaften

Trendstudie: Social Media WM der Fußballnationalmannschaften

Wer ist das beste Team in Social Media und verdient den digitalen Weltmeistertitel? Tun sich die kleinen Mannschaften mit viel Engagement vor oder dominieren die großen Fußballnationen mit ihrer Fanschar? Ist Brasilien vorne, der deutsche Weltmeister oder wer gewinnt die Social Media WM?

In der Hochgeschwindigkeit des Internet-Zeitalters ist es wie auf dem Fußballplatz. Kommunikation, Vernetzung und Effizienz sind digital gefragt: Inhaltliche Reaktionen erfolgen in Echtzeit, Spiele und Veranstaltungen werden live gestreamt, Kommentierungen geschehen in kurzen Videobeiträgen und Fans folgen ihren Stars auf unterschiedlichen Social-Media-Kanälen. Die digitale Kommunikation hat zugenommen und die Vielzahl der Kanäle auch.

Anhand von fünf Performance-Indikatoren ermittelt die Studie den Social Media Weltmeister und wagt einen Blick auf die kommende Fußball-Weltmeisterschaft durch den digitalen Fokus.

Die Fakten zeigen, wie wichtig auch die digitale Performance der Nationalteams ist:

Gesamtanzahl der Follower und Fans des DFB-Teams: fast 11,6 Mio. Follower und Fans

Gesamtanzahl der Beiträge des DFB-Teams zwischen 1. Jan. und 25. Mai 2018: 1.012

Gesamtreichweite des DFB-Teams: über 8 Mio. Reaktionen, Likes, Kommentare, Gefällt mir und Retweets

Team mit den meisten Followern und Fans: Brasilien mit 18,8 Mio.

Team mit den meisten Beiträgen und Posts: Uruguay mit 5.538 Beiträgen

Team mit der größten Reichweite: Frankreich mit 13,3 Mio. Reaktionen, Likes, Gefällt mir und Retweets

Team mit der besten Engagementrate: Serbien mit 8,05%

Deutschland nach Revanche im Achtelfinale raus – Wer wird neuer Weltmeister?

 

Die Spiele werden im sog. „Shootout“ Format ausgetragen. D.h. die jeweiligen Indikatoren der Mannschaften werden gegeneinander im direkten Vergleich ausgespielt und pro höherem Indikator ein Tor vergeben. In der regulären Spielzeit sind so vier Tore zu vergeben (vier Indikatoren) und entscheiden das Spiel.

Deutschland wird in seiner Gruppe leider nur Zweiter. Den Mexikanern gelangen mit ihrer hohen Fananzahl (18 zu 11 Mio.) und der hohen Anzahl an Posts (4.728 zu 1.012) schnell zwei Tore, welche das DFB-Team nur durch eine höhere Engagementrate und eine bessere Gesamtreichweite (8 zu 6,9 Mio.) auszugleichen wusste. Gegen die nominell schwächeren Südkoreaner führte das deutsche Team durch eine hohe Fananzahl (18 zu 795.000) und die Reichweite (8 Mio. zu 907.000). Allerdings gab Südkorea mehr digitale Schüsse ab (1.283-1.012) und erhielt eine höhere Engagementrate (0,93 zu 1,59). Nur ein deutlicher Sieg gegen Schweden steht zu Buche, der die deutsche Mannschaft ins Achtefinale führt.

Im Achtelfinale der Social Media WM gelang den Brasilianern die Revanche gegen den deutschen Fußballweltmeister. Die Treffer erzielten die Anzahl der Fans (18 zu 11 Mio.), die Anzahl der Posts (3.339 zu 1.012) und die höhere Gesamtreichweite (8,8 zu 8 Mio.). Nur beim Engagement der Fans lag das DFB-Team vorne. Dadurch schied der Weltmeister bereits im Achtelfinale aus.

Wer wird neuer Weltmeister? Mehr dazu in der kostenlosen Studie:

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Trendstudie: Die „digitale“ Mannschaft –  Social Media Performance der Nationalspieler

Trendstudie: Die „digitale“ Mannschaft – Social Media Performance der Nationalspieler

Die Fußball WM in Russland 2018 steht vor der Tür und an jedem Stammtisch oder in jeder Tipprunde streiten Hobby-Bundestrainer über die richtige Aufstellung der Fußballnationalmannschaft. Die alten Fußballweisheiten lauten: Ein Spiel dauert 90 Minuten. Und elf Freunde müsst ihr sein. Doch was heißt das im Zeitalter der Digitalisierung für die Nationalspieler?

Facebook, Twitter und Instagram tragen zur globalen Verbreitung und Bekanntheit von Mannschaften und Fußballern bei. Spieler werden zu digitalen Solisten, indem sie sich und ihre Aktionen darstellen. In der digitalen Welt der Tweets, Follower und der Reichweiten gewinnen die Fußballer Bedeutung über die Aktionen auf dem Platz hinaus.

Wen muss Jogi Löw aufstellen?

Antworten gibt die Quadriga Trendstudie für die „digitale“ Mannschaft auf über 40 Seiten, indem sie die Social Media Performance der deutschen Fußballnationalspieler auf den drei wichtigsten Plattformen Facebook, Twitter und Instagram analysiert. In der digitalen Kommunikation streben Akteure nach vier wesentlichen Erfolgsfunktionen, die ein Mehr an auffindbaren Informationen schaffen, erste passive Teilhabe durch Likes erlauben, die Vernetzung mit den Fans vertiefen und die direkte Mobilisierung der Fans ermöglichen. Anhand dieser vier Erfolgsfunktion sowie deren Indikatoren kann man die digitale Performance der deutschen Nationalspieler messen.

Die beste Gesamtperformance über die drei betrachteten Kanäle Facebook, Instagram und Twitter konnte Marc-André ter Stegen erbringen. Trotz einer vergleichsweise kleineren Fanbasis bei Facebook, Instagram und Twitter als Özil oder Kroos kann er durch hohes Engagement und beliebte Beiträge punkten. Er erreicht sowohl auf Facebook als auch Twitter die beste Platzierung und muss nur auf dem Kanal Instagram seinem Teamkollegen Mesut Özil den Vortritt lassen.

Özil überzeugt gemeinsam mit Toni Kroos an Position zwei und drei vor allem durch eine große Anhängerschaft und regelmäßige Beiträge. Jedoch trüben eher niedrige Engagementraten die Performance. Dagegen überzeugt Leroy Sané besonders auf den Kanälen Facebook und Instagram, wo es ihm gelingt, mit kreativen Beiträgen hohe Engagementraten zu erzielen. Kommunikativ, informationsfreudig und mit den meisten digitalen „Schüssen“ fallen drei Bayernspieler auf: Thomas Müller verfasste auf Facebook, Jerome Boateng auf Instagram und Mats Hummels auf Twitter die meisten Beiträge.

Fakten zur Digitalen Performance

Die Fakten zeigen, wie wichtig auch die digitale Performance der Nationalkicker ist:

Gesamtanzahl der Follower und Fans des DFB-Teams: fast 240 Mio. Follower und Fans

Gesamtanzahl der Beiträge zwischen 1. Jan. und 25. Mai 2018: 2.692

Gesamtreichweite des DFB-Teams: über 166 Mio. Reaktionen, Likes, Gefällt mir und Retweets

Spieler mit den meisten Followern und Fans: Mesut Özil mit 70,7 Mio.

Spieler mit den meisten Beiträgen und Posts: Thomas Müller mit 325 Beiträgen

Spieler mit der größten Reichweite: Mesut Özil mit 45 Mio. Reaktionen, Likes, Gefällt mir und Retweets

Spieler mit der besten Engagementrate: Leroy Sané

 


Ausschlaggebend für eine aussichtsreiche Gesamtperformance ist die Nutzung aller relevanten Kanäle. Leider ist dies nicht durchgängig für alle Spieler zu erkennen. Besonders der Journalisten- und Elitenkanal Twitter wird gleich von sechs DFB Spielern gemieden. Die große Heterogenität in der Gesamtperformance schlägt sich auf die einzelnen Werbewerte der Profile nieder. Dadurch lassen sich Rückschlüsse auf digitale Public Affairs und Marketing für den medial wichtigsten Markt des kommenden Monats ziehen!

Kontakt zu den Autoren unter: mario.voigt@quadriga-media.com

Die Studie ist kostenlos verfügbar:

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